Eternity für Orchester (2018/19)
2.2.2.2-2.2.1.1-2Schl-2Hrf-8.6.4.4.2
(15 min.)

Verlag
Boosey & Hawkes Berlin

Uraufführung
WDR Sinfonieorchester Köln, Elena Schwarz, Köln, 05. Oktober 2019

Texte
Gedanken zu Eternity, Juli 2019
Verbindung des Esoterischen (Eternity) mit dem Spielerischen (Mozart).
Der Wunsch nach einem Neuanfang: worauf bezieht sich der Neuanfang?
Lässt sich etwas Geschehenes verändern, allein durch die Art, wie ich es betrachte, wie ich darüber berichte?
Das Unterbewusstsein lässt sich nicht neu starten.
Ich stelle mir vor: Musik, die einerseits konsequent in ihrer Struktur ist (fast schon: langweilig konsequent). Musik, die andererseits in ihrer Konsequenz überrascht.
Ich stelle mir vor: ein Stück verunglücken zu lassen. Und in diesem Unglück zu verweilen, zu enden.
Entweder: das Stück verunglückt − Oder: das Stück findet sich selbst (seine Bestimmung).
Zu „Entweder“: Nach einer vielfältigen Konsolidierungsphase stürzt das Stück unerwartet in sich zusammen und verharrt in Resignation.
Zu „Oder“: Nach anfänglichem Umherirren und spielerisch-unbekümmertem Ausprobieren und Umherschweifen findet das Stück plötzlich (unerwartet) zu sich selbst und folgt dieser Bestimmung konsequent.
Ich stelle mir vor: das Stück bewegt sich entlang eines mysteriösen Lichtstrahls durch die dunkle, schwarze, mondlose Nacht.
Das Stück ist nicht das, worauf ich gewartet, woraufhin ich meine Arbeit ausgerichtet habe. Einen Teil muss ich loslassen (sterben lassen), damit mir das Stück gegenüberstehen kann.
Dann gibt es: Ich und das Stück. Und etwas drittes: die Reaktion. Das ist: Die Erfindung. Oder auch Provokation. Vielleicht Vorstellung. Das Stück ist das Andere, welches ich in mir zulasse.
Eternity ist ein spielerisches Stück. Ein leichtes Stück. Ein harmloses Stück. Es ist Musik, frei von den Urteilen meiner Zeit.

„A creative writer must study carefully the works of his rivals, including the Almighty. He must possess the inborn capacity not only of recombining but of re-creating the given world. In order to do this adequately, avoiding duplication of labor, the artist should know the given world. Imagination without knowledge leads no farther than the back yard of primitive art, the child´s scrawl on the fence, and the crank´s message in the market place. Art is never simple.“
Vladimir Nabokov, Interview mit Alvin Toffler, Playboy, Januar 1964

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