Encore für Ensemble (2016)
Kl1.Kl2.Kl3-Hrn1.Hrn2-Perc-Vln1.Vla1.Vcl1-Vln2.Vla2.Vcl2
(18 min)

Verlag
Boosey & Hawkes Berlin

Uraufführung
Boulez Ensemble, Daniel Barenboim, Berlin, 06. Mai 2017

Texte
Gedanken zu „Encore“, Juli 2016

Encore: die Spannung zwischen „noch nicht“, „noch einmal“ und „nicht mehr“.

Ein strukturelles Gebilde wird wiederholt, der satztechnische Kontext, in dem es steht, verändert sich. Durch die Wiederholung des „Einen“ und die gleichzeitige Veränderung des „Anderen“ werden einerseits neue, unbekannte Perspektiven des „Einen“ gezeigt, andererseits Muster angeboten, um sich dem „Anderen“ zu nähern und die Fremde als Teil des Eigenen zuzulassen.

In „Encore“ gibt es mehrere Umschlagpunkte, auf unterschiedlichen formalen Ebenen. So wandelt sich der spielerische Beginn des Anfangs in eine bedrohliche, unzugängliche Monumentalität. Die Textur schwankt zwischen Kammermusik und orchestralem Klang. Das Dialogische (zwischen den Musikern) wird fast gewaltsam in eine gemeinsame Sprache gedrängt, der sich die einzelnen Individuen unterordnen müssen, der sie aber auch immer wieder zu entfliehen versuchen. Durch diese Fluchtversuche kann sich das Dialogische auf anderer Ebene, nämlich als Dialogisches zwischen Formteilen, neu etablieren.

„Encore“ ist für das neu gegründete Boulez Ensemble und Daniel Barenboim geschrieben.

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